Die Anfänge

Schon Anfang und Mitte der 50-er Jahre wurde gespielt - aber nicht organisiert, sondern mal hier, mal da, als Zeitvertreib. Im Untergeschoss der Schule soll längere Zeit eine Platte aufgebaut gewesen sein, aber aus dieser Initiative der Katholischen Jugend entwickelte sich keine Mannschaft.

Die erste Platte

Eine echte Platte war damals noch ein Luxus, den sich nicht jeder leisten konnte. Die paar jungen Leute - hauptsächlich Turnerjugend - die sich um 1958 regelmäßig sonntags im Gasthaus Baus trafen, mussten jedenfalls noch ohne sie auskommen.

Gespielt wurde auf vier normalen Tischen, die im Saal der Gastwirtschaft zusammengeschoben wurden. Aber damals wurden für die Gründung einer Tischtennissparte im Turnverein die entscheidenden Schritte gemacht.

Der Impuls ging wohl von Georg Baus aus, der sich von Anfang an sehr engagiert für das Tischtennis stark gemacht hatte. Eigentlich war er auch der erste Spartenleiter. Aber um gewählt zu werden, war er damals noch zu jung...

Eines Tages einigte man sich darauf, eine Kasse zu führen, um sich irgendwann eine wettkampfgerechte Platte anschaffen zu können. Das gelang dann auch nach kürzester Zeit, und man konnte den Ulk und Zeitvertreib zum ernstgemeinten Sport machen.

500 Saarfranken hatte der erste Tisch gekostet: eine Pressspanplatte, die zunächst roh benutzt wurde, dann sorgfältig grün gestrichen war und eine eher launenhafte Elastizität aufwies.

Ein eigenes Gestellt hatte diese Platte sowieso nicht, so dass immer noch die vier Wirtshaustische herhalten mussten.

Keine Bälle

Ein anderes Problem der "Gründerzeit" war die Ballknappheit. Auch gesprungene Bälle mussten mit den superharten Korkschlägern so lange gequält werden, bis sie in Fetzen gingen und absolut nicht mehr zu gebrauchen waren.

Sandwichschläger wurden damals gerade erst entwickelt, und das neue Material war noch weit davon entfernt, die guten alten Korkbeläge zu verdrängen. Sogar Noppenschläger waren nicht selbstverständlich und setzten sich auch in Altstadt erst allmählich durch.

Erstmals offiziell

1959 waren die Tischtennisspieler reif für die Verbandsrunde, schafften sich echte Wettkampftische an und meldeten offiziell die erste Mannschaft des TV Altstadt.

Als Spieler der Jugend werden auf den ersten Spielberichtsbögen genannt: Heinz Sandrock, Peter Schleppi, Georg und Wolfgang Baus, Kurt Ziegler, Eberhard Dehn und Karl-Christian Korst.

Das junge Team schlug sich nicht einmal schlecht: Von sechs Spielen einer Halbsaison, von der die Unterlagen erhalten geblieben sind, wurden vier gewonnen.

Das erste Spiel überhaupt, zu dem im September Walter Baus die Mannschaft im alten Mercedes nach Erbach kutschierte, verloren die Altstadter aber gnadenlos mit 1:9. Einziger Sieg: der von Georg Baus gegen Winfried Kleiner.

Ein Lob

Im Protokoll zur Generalversammlung des Turnvereins, die am 1. November 1959 stattfand, heißt es: "Die Abteilung Tischtennis, die erst im Laufe des Jahres ins Leben gerufen wurde, hat sich nach dem Bericht ihres Spartenleiters, Turnbruder Schwender, schon mit sehr schönen Erfolgen an der Verbandsrunde beteiligt."